Fleischersatz, Veggie-Wurst und Co. - Besser für mein Herz? ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌
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In diesem Newsletter erfährst Du:

  • was unseren Fleischkonsum problematisch macht
  • ob Dein Herz das Kichererbsen-Curry dem Wiener Schnitzel vorziehen würde
  • was Frank Zappa dazu zu sagen hat ...

 

Vegan - Besser für mein Herz?!

 

Vegetarische und vegane Fleischersatzprodukte vom “meatless chicken” bis zur fleischlosen Rostbratwurst belagern die Kühlregale sämtlicher Supermarktketten, was mich grundsätzlich erstmal freut, denn das es so wie es aktuell noch läuft nicht weitergehen kann, ist den allermeisten langsam klar.

 

80kg (!) Fleisch isst jeder Deutsche pro Jahr. Das ist nicht nur ein Problem für unsere Gesundheit, sondern neben den unzähligen gequälten Tierseelen auch für unseren Planeten:

 

2/3 der deutschen  Agrarfläche werden zum Anbau von Futtermitteln für Tiere genutzt, 58% der weltweiten Agrar- und Forsterzeugnisse werden als Futtermittel für Tiere genutzt und nur 15% direkt als Nahrungsmittel für uns Menschen. Unser Fleischkonsum erzeugt gigantische Mengen klimaschädlicher Gase, nicht nur CO2, sondern auch große Mengen des Klimakillers Methan, welches rülpsenden und pupsenden Kühen entweicht. Auch wegen des weltweit anhaltenden Abholzens tropischer Regenwälder zum Anbau von Tierfutter eine der größten Belastungen für unser Klima …

 

“Many people are surprised to learn that animal agribusiness generates more greenhouse gasses than all forms of transportation combined.” (Dean Ornish, Anne Ornish, Undo It! )

 

Das hat mich auch erstaunt…

Aber auch wenn man heute die Gesundheit unseres Planeten gar nicht mehr von der individuellen menschlichen Gesundheit trennen kann, da die Klimakrise bereits offiziell als größte gesundheitliche Bedrohung des Menschen identifiziert ist, gehen wir noch einmal zurück zur Ausgangsfrage nach den direkten gesundheitlichen Folgen von Fleischkonsum vs. Fleischverzicht.

 

Wenn Du Fleischliebhaber bist, dann bleibe jetzt bitte ruhig 😉, ich weiß Du musstest in den letzten Jahren viel einstecken… aber: Fleisch - hauptsächlich rotes und/oder verarbeitetes Fleisch ist für uns auch gesundheitlich einfach problematisch.

 

Insbesondere rotes und verarbeitetes rotes Fleisch wie z.B. Wurst oder Fertigprodukte führen zu verkürzter Lebenszeit, einer Zunahme an Herzkrankheiten und Darmkrebs sowie einer erhöhten Rate an Typ 2 Diabetes.  Schon 50g Wurst pro Tag, das entspricht ca. einer Scheibe Schinken, erhöhen Dein Risiko für eine Herzkreislauferkrankung um 42%! Laut Lancet Countdown waren im Jahr 2017 knapp 1 Mio. Todesfälle (990.000) auf den Verzehr roten Fleisches zurückzuführen! (https://www.lancetcountdown.org/). Die Datenlage ist aber auch bzgl. Krebserkrankungen so erdrückend, dass sogar die Weltgesundheitsorganisation den Verzehr von rotem Fleisch als „wahrscheinlich karzinogen (krebserregend) für den Menschen“ und verarbeitete Fleischwaren als definitiv karzinogen in die gleiche Kategorie wie Tabakrauchen einstuft! https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/64572/WHO-Behoerde-stuft-rotes-Fleisch-und-Wurst-als-krebserregend-ein

 

Wie kann man sich das erklären?

Tierische Fette enthalten nicht nur besonders viele ungünstige gesättigte Fette sondern daneben auch noch besonders viel Arachidonsäure, eine entzündungsfördernde Omega-6-Fettsäure. Somit fördert also ein hoher Fleischkonsum das Inflammationsniveau, also die Entzündungsaktivität in unserem Körper und fördert damit auch die Arteriosklerose. Wie Du ja jetzt weißt ist die Arteriosklerose ebenfalls ein dauerhafter entzündlicher Prozeß in unseren Arterienwänden. Fleischesser nehmen mit ihrer fleischlastigen Ernährung neunmal mehr Arachidonsäure als Pflanzenesser auf.

Daneben könnte auch unsere Darmflora, also die Armee an Bakterien, die unseren Darm besiedelt, einen Teil der ungünstigen Auswirkungen des Fleischkonsums auf unserer Gesundheit verursachen: Die wandelt nämlich Stoffe aus Fleisch in herz- und gefäßschädigende Substanzen, wie das sog. TMAO um.

 

Was kann jetzt die pflanzlich basierte Ernährung?

Eine vegane Ernährung kann den  Cholesterinspiegel um bis zu 35% reduzieren, was immerhin der Wirkung eines durchschnittlichen Statins entspricht. Insgesamt betrachtet scheint nach dem aktuellen Stand der Forschung eine ausgeglichene vegane Ernährung tatsächlich die gesündeste zu sein, wobei hier die Betonung auf ausgeglichen liegt, kritische Inhaltsstoffe wie z.B. Vitamin B12 sollten im Auge behalten und ggf. substituiert werden… Am besten schneiden in Studien Menschen ab, die reichlich cholesterinsenkende Nüsse, Soja und Ballaststoffe aufnehmen. Ein Großteil der gesundheitsfördernden Wirkung der pflanzlich basierten Ernährungsweise ist den verschiedenen sekundären Pflanzenstoffen wie Antioxidanzien und entzündungshemmenden Stoffen, die die Funktion unserer Blutgefäße und die Insulinsensitivität verbessern, zuzuschreiben. Daneben wirkt sich natürlich auch der hohe Anteil an Ballaststoffen, also der hohe Faseranteil günstig auf unser Mikrobiom aus.

 

Eines sei aber auch ganz deutlich gesagt:

Vegan oder vegetarisch ist nicht automatisch gleich gesund. Man kann sich durchaus auch als Veganer ungesund ernähren, Zucker ist schließlich auch vegan. Problematisch ist, dass auch viele Fleischersatzprodukte einen besonders “fleischnahen” Geschmack oft durch einen hohen Verarbeitungsgrad und mit vielen Zusatzstoffen erkaufen. 

 

Hier gibt es aber große Unterschiede zwischen den Produkten. Probiere also aus und werfe immer einen Blick auf die  Zutatenliste, die möglichst kurz sein sollte, möglichst keinen hohen Anteil an Kokos- oder Palmöl aufweisen sollte und am besten nur Zutaten enthält, die Du auch selbst verwenden würdest.

 

Schau zum Thema Fleischersatz gerne mal in mein Video mit Medizinerin und Ernährungsberaterin Linda Weißer.

 

Wenn Du darauf achtest, dass der Fleischersatz aus „ganzen“ Lebensmitteln, also z.B. Tofu oder Kidneybohnen, hergestellt wurde, fährst Du gesundheitlich definitiv besser im Vergleich zu einem Stück Fleisch. 

 

So, viel Stoff und viele Fakten.. Ich will Dich aber auf keinen Fall hier missionieren und das Thema Ernährung noch weiter verkomplizieren, denn die 2 allerwichtigsten Ernährungsregeln kennst Du ja bereits:

  • Esse echte, unverarbeitete Lebensmittel, die Du am besten 
  • selber zubereitest, denn dann weißt Du auch was drin ist…

 

Letztlich ist Deine Ernährung natürlich Deine persönliche Entscheidung. Aus gesundheitlicher Sicht macht aber  zumindest eine deutliche Reduktion von Fleisch und tierischen Produkten Sinn. In allen sog. “blue-zone-Regionen” der Welt, wie in Okinawa oder bei den Siebenten-Tages-Adventisten in Kalifornien, isst man vor allem oder fast nur Pflanzliches …

 

Und der gute alte Bill Clinton hat es nach seiner Bypass-Operation auch geschafft auf eine pflanzliche Ernährung umzustellen. Laut Aussage seiner Ärzte hat er nicht nur deutlich an Gewicht verloren sondern auch seine Herzkranzarterien haben wieder aufgeweitet... 

 

Also, sei offen, probiere eine Veränderung aus und denk immer dran:

“Your mind is like a parachute. It doesn´t work if it is not open…”

(Frank Zappa)

 

 

In diesem Sinne,

bleibe schön gesund,

 

Dein Dr. Heart

 

 

 

P.S.: Ich stecke viel Herzblut und Liebe in meine Newsletter und freue mich daher sehr über Dein feedback unter [email protected] Kennst Du jemanden, den dieses Thema auch interessieren könnte? Dann teile diesen Newsletter gerne!

 

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Dr. Stefan Waller

  • Kardiologe
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