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| Aber: Kennst Du auch das Lipoprotein(a)?
Das solltest Du, denn dieses auch als “kleiner frecher Bruder des LDL-Cholesterins” bezeichnete Blutfett, beschleunigt unsere “Arterienverkalkung”, unsere Arteriosklerose besonders intensiv!
Bei vielen meiner Patient*innen bzw. meiner Herz-Coaching-Kund*innen mit einer frühzeitigen oder besonders aggressiv fortschreitenden Arteriosklerose, die auf den ersten Blick keine hervorstechenden Risikofaktoren aufweisen, findet sich ein erhöhtes Lipoprotein(a) als der entscheidende Risikofaktor.
Was genau ist nun dieses Lipoprotein(a)? |
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Und jetzt kommt das Problem:
Aufgrund seiner Ähnlichkeit zu Plasminogen kann das Apolipoprotein (a) an dessen Rezeptoren binden, diese blockieren und damit die Blutgerinnsel-auflösende Wirkung aufheben.
Unterm Strich bereitet uns das Lipoprotein(a) damit also gleich 2-fach Probleme:
- Über die Apo(a)-Komponente fördert es die Blutgerinnselbildung und damit Komplikationen wie Herzinfarkt und Co. zusätzlich zu seiner
- arteriosklerosefördernden LDL-Cholesterin-Wirkung
Ungefähr jeder 5. von uns hat erhöhte Lp(a)-Spiegel. Das ist wahrscheinlich ein “Erbe” aus unserer menschlichen Evolution, denn mit seiner Blutgerinnung aktivierenden Funktion war es in früheren Zeiten, als wir noch häufiger vom Säbelzahntiger angegriffen wurden, sicherlich ein Überlebensvorteil nicht bei der ersten Fleischwunde gleich zu verbluten.
Heute, in Zeiten, in denen die Gefahr eines Raubtierangriffs stark rückläufig ist, wir aber hingegen immer mehr durch Herzinfarkt, Schlaganfall und co. gefährdet sind, ist eine überaktivierte Blutgerinnung leider ein Nachteil für uns.
Warum erzähle ich Dir das alles?
Die Zeiten ändern sich aktuell gerade exponentiell schnell. Lange Zeit haben auch wir Ärzte das Lipoprotein(a) eher vernachlässigt, v.a. weil wir kaum etwas dagegen tun konnten. Ernährung oder körperliche Aktivität beeinflussen den Lp(a)-Spiegel so gut wie nicht und es gab es auch keine Möglichkeit diesen Risikofaktor, z.B. durch einen Wirkstoff direkt zu beeinflussen. |
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| Es sind nämlich hochwirksame Medikamente zur gezielten Reduktion von Lipoprotein(a) in Entwicklung, sog. Antisense-Oligonukleotide, die quasi nach dem Schlüssel-Schloss Prinzip an die Boten-RNA (mRNA) des Apolipoprotein(a) binden, so dass das Apolipoprotein(a) gar nicht erst gebildet werden kann.
In bereits fortgeschrittenen Studien konnte eine einmal wöchentliche Injektion den Lp(a)-Spiegel im Mittel um 80% senken!
Wenn alles gut geht werden wir diese Wirkstoffe in wenigen Jahren zur Verfügung haben und damit Menschen mit erhöhten Lp(a)-Werten erstmals wirklich direkt helfen können! Bis dahin ist allerdings noch viel zu tun, insbesondere auch was die Nachweisverfahren angeht, die bislang noch uneinheitlich und nicht ausreichend standardisiert sind. Es gibt darüber hinaus unterschiedlich schädliche Unterformen des Lipoprotein(a), die wir in Zukunft sicher unterscheiden können müssen, bevor wir einem Menschen eine lebenslange kostspielige Behandlung auf Kosten der Versichertengemeinschaft “verordnen”...
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Also, hochspannend, was sich da in der Medizin gerade tut im Bereich dieser RNA-basierten Behandlungsverfahren, die ja seit der Coronaimpfung erst so richtig in das öffentliche Bewusstsein gerückt sind, von denen wir aber in Zukunft noch viel mehr “disruptive” Veränderungen in der Medizin erwarten können.
Hier noch der link zu einem sehr guten youtube-Kanal zum Thema https://www.youtube.com/channel/UCOmMFODYLmrdEVjgED_No4w
und einer Selbsthilfegruppe, bei der Du ebenfalls viele Tipps und Informationen erhältst https://lipidhilfe-lpa.de/
Bis dahin,
bleib schön gesund,
Dein Dr. Heart
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